Ehrenmitglied Prof. Dr. Dr. Gisbert Backhaus feiert 80. Geburtstag

Der Geschichtsverein Weilburg würdigt den 80. Geburtstag seines Ehrenmitglieds und langjährigen Vorsitzenden mit einem Artikel und einer Bildergalerie - dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von der Weinbacher Journalistin Margit Bach

(mbach) Am 24. Januar feiert Prof. Dr. Dr. habil. Gisbert Backhaus, der langjährige Leiter des Hessischen Forstamts Weilburg mit Forstlichem Bildungszentrum und Wildpark „Tiergarten Weilburg" seinen 80. Geburtstag. Auch wenn der gebürtige Arolser heute am Niederrhein lebt, ist er doch Weilburg und der Oberlahn-Region eng verbunden geblieben – und hat diese in seinem Wirkungsbereich stark mitgeprägt. Seine beiden letzten Bücher, die er zusammen mit Volker Vömel aus Weilburg verfasst hat, sind heute „Renner“: „Der Weilburger Wald im Wandel der Geschichte“ (erschienen 2013) und „Die Kelten. Eine literarische Spurensuche im Weilburger Land“ (2018).

 

„Das Herz bleibt mir beim Anblick der toten Bäume stehen“, sagt Gisbert Backhaus, der auch heute noch alljährlich traditionell im Dezember sein Weihnachtsgrün in seinem ehemaligen Forstamt holt. „Es war gut, das Buch über den Wald zu schreiben, denn die Texte und die wunderbaren Bilder von Volker Vömel sind ein Stück Zeitgeschichte“, fügt er an.

 

Als das „forstliche Urgestein“ im Jahr 2006 seinen Ruhestand antrat, äußerte damals Hessen-Forst: „Selten hat ein Mann wichtige Sparten des Forstwesens so stark mitgeprägt wie er“. Bei der Verabschiedung sprach der damalige Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Karl-Winfried Seif: „Die Liebe zum Wald und ein großer Ideenreichtum zur Verbesserung der im Wald tätigen Mitarbeiter spielten tragende Rollen im Leben von Prof. Dr. Backhaus“. Die von ihm erarbeiteten Bildungsmodelle und das zukunftsorientierte Arbeitsschutzmanagement seien bundesweit anerkannt und hätten viele positiven Veränderungen für die im Forstbetrieb tätigen Mitarbeiter herbeigeführt. In mehr als 200 Publikationen habe Prof. Dr. Gisbert Backhaus – auch Vorsitzender des Kreisverbands der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und des Geschichtsvereins Weilburg - seine Erkenntnisse veröffentlicht.

 

Bereits zwei Jahre vorher war der Jubilar anlässlich seines 40jährigen Dienstjubiläums vom damaligen Finanzminister Karlheinz Weimar mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden.

 

Gisbert Backhaus erblickte am 24. Januar 1941 in Arolsen, Kreis Waldeck, als drittes von vier Kindern des Forstmeisters Karl-Heinz Backhaus und seiner Ehefrau Martha das Licht der Welt. Schon früh weckte der Vater - dessen Vater Hermann wiederum preußischer Hofkammer- und Forstrat war - bei dem kleinen Gisbert die Liebe zum Wald und zur Natur. Die forstliche Ausbildung begann 1960 mit einer siebenmonatigen praktischen Lehrzeit im Forstamt Rhoden. An das Studium der Forstwissenschaften an der Forstlichen Fakultät der Universität Göttingen in Hannoversch Münden schlossen sich die Referendarzeit und die Große Forstliche Staatsprüfung 1967 in Hessen an.

 

Bis Ende 1968 war Prof. Dr. Backhaus am Lehrbetrieb für Waldarbeit beim Hessischen Forstamt Merenberg in Weilburg und am Maschinenbetrieb beim Hessischen Forstamt Dieburg tätig. Die folgende dreijährige Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Waldarbeit und Forstmaschinenkunde der Universität Göttingen schloss er mit einer Dissertation ab. Nach einjähriger Tätigkeit im Referat „,Waldarbeit und Tarifwesen" des Hessischen Ministeriums für Landwirtschaft und Forsten in Wiesbaden erfolgte zum 1. August 1973 die Übernahme der Leitung des Hessischen Forstamts Merenberg, das mit der Umorganisation im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Forstamt Weilburg umbenannt wurde. Die Ludwig-Maximilians-Universität München erkannte im Jahr 1990 Dr. Backhaus nach Abschluss des Habilitationsverfahrens die Lehrbefähigung für „Forstliche Arbeitswissenschaft und Verfahrenstechnik“ zu und verlieh ihm den akademischen Grad Dr. rer. silv. habil. Die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor erfolgte im Juli 1999.

 

Zukunftsweisend für den Wildpark „Tiergarten“ Weilburg war 1981 die von ihm initiierte Gründung des Fördervereins, dessen Vorsitz Finanzminister Heribert Reitz übernahm. Der Wiederaufbau des Dillhäuser Bauernhauses, die Einweihung des historischen Backhauses, die Tier- und Baumpatenschaften und die Einrichtung des Elchgeheges sind Beispiele für seine vielen Aktivitäten. Die von ihm geführten Wanderungen durch den Wildpark und den Weilburger Wald waren immer sehr interessant und stets gut besucht.

 

Das Geburtstagskind war weiterhin von 1998 bis 2014 Vorsitzender des Geschichtsvereins Weilburg e.V. und engagierte sich zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Hans-Peter Schick für herausragende Maßnahmen zur Sicherung historisch bedeutsamer Objekte. Besonders zu verweisen ist auf den Wiederaufbau des Kranenturms auf dem Kanapee, auf die Restaurierung der historischen Wasserreservoirs, auf die Forschungsarbeiten zur Kirche "Unserer lieben Frau" im Pfannstiel und auf die Errichtung der Tempelchen auf dem Kanapee und dem Schellhofkopf.

 

Auch heute noch ist Prof. Dr. Dr. habil. Gisbert Backhaus aktiv und verfasst Texte, unter anderem immer wieder auch für das Weilburger Seniorenblatt. Der Jubilar hat zwei Kinder und freut sich über fünf Enkel im Alter von sieben bis 17 Jahren.

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