Der Weilburger Tiergarten ist ein Ort mir großer Geschichte, diente er doch einst als Jagdrevier der nassau-weilburger Grafen und Fürsten. Da wir als Geschichtsverein Weilburg einen engen Bezug zum Tiergarten haben – unser ehemaliger Vorsitzender, Prof. Dr. Dr. Gisbert Backhaus, hat sich große Verdienste um Erhalt und Entwicklung des Wildparks erworben – veröffentlichen wir gerne die folgende Pressemitteilung:
Limburg-Weilburg. Der Tiergarten in Weilburg ist um eine Attraktion reicher, und die Modellregion Inklusion um ein bemerkenswertes Projekt. Gemeinsam mit der Lenkungsgruppe dieser aus Landkreis Limburg-Weilburg, dem Katholischen Kirchenbezirk Limburg sowie den beiden Evangelischen Dekanaten Runkel und Weilburg bestehenden Modellregion „Kirchen und Inklusion“, die vor rund drei Jahren von der Hessischen Landesregierung initiiert worden war, gab Pfarrer Jörg-Michael Keller aus dem Dekanat Weilburg den Startschuss für das Teilprojekt „Sehen“.
Sehen können die Menschen, für die dieses Teilprojekt der Modellregion organisiert wird, entweder nur eingeschränkt oder gar nicht. Aber genau darin liegt die Intension dieses Vorhabens: Auch Sehbehinderte können nun dank einer inklusiven und ganz speziellen Führung den Tiergarten Weilburg erleben und erkunden. Und dies gelang bei einem ersten Pilotversuch schon wirklich gut. Jeweils ein Sehender nahm sich im Rahmen dieser inklusiven Maßnahme eines Sehbehinderten an und führte ihn durch den Tierpark. Ergänzt wurde diese Führung durch die fachkundigen und kompetenten Erläuterungen von Jürgen Stroh (Hessen Forst) und Natalie Zinke, die Menschen durch den Tiergarten führt. Und so entwickelt sich ein äußerst spannendes Teilprojekt, das unter dem Dach der Modellregion läuft, aber ganz konkret vom Evangelischen Dekanat Weilburg erarbeitet wurde. Am 10. Mai 2017, also an Christi Himmelfahrt, wird es eine große Auftaktveranstaltung dieses Projektes im Tiergarten in Weilburg geben.
Die UN-Behindertenrechtskonvention verlangt Inklusion in allen Lebensbereichen (Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit etc.). Inklusion ist damit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sowohl den privaten Sektor wie auch den öffentlichen Bereich betrifft. Die öffentlichen Akteure – und hier insbesondere auch die Kommunen und Kirchen – sind in der Verantwortung, die entsprechenden Rahmenbedingungen für barrierefreie inklusive Sozialräume zu schaffen und ein inklusives gesellschaftliches Leitbild zu entwickeln.
„Der Landkreis Limburg-Weilburg und die katholische und evangelische Kirche haben es sich im Rahmen der Modellregion Inklusion zur Aufgabe gemacht, das aktuelle gesellschaftspolitische Thema Inklusion noch stärker in den Fokus zu rücken. Die Modellregion bietet aus meiner Sicht eine herausragende Chance, das Thema Inklusion einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und dadurch in den Köpfen der Menschen zu verankern“, betont Landrat Manfred Michel. Inklusion ist aber auch und vor allem ein Grundanliegen der Kirche. Ausgrenzung zu vermeiden und Teilhabe zu ermöglichen sind ureigene kirchliche Anliegen. Und Teilhabe wird den sehbehinderten Menschen nun auch im Tier-garten Weilburg ermöglicht.
(Quelle: Pressedienst des Landkreises Limburg-Weilburg)
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