Mathilde von Tuszien-Canossa (1046-1115) - zum 900. Todestag

Weilburg an der Lahn. Der Geschichtsverein lädt zu einem Vortrag über Mathilde von Tuszien-Canossa ein, der am 18. November 2015 um 19:00 Uhr im Restaurant Bürgerhof (Bogengasse 8 in Weilburg) stattfindet.

 

Kommen Sie mit auf eine Reise in das mittelalterliche Italien, die uns auch zu Weilburgs Partnerstadt Quattro Castella in der Emilia führt.

 

Die fachkundige „Reiseleitung“ übernimmt der 2. Vorsitzende des Geschichtsvereins, Herr Werner Richter.

 

Sein Vortrag über die Markgräfin Mathilde, die beim sprichwörtlich gewordenen "Gang nach Canossa" eine entscheidende Rolle spielte, wird dabei ergänzt um Bilder aus der Emilia, die einen anschaulichen Eindruck von der Region und den historischen Örtlichkeiten geben. 

Die Markgräfin Mathilde besaß zwei Burgen in Quattro-Castella, Partnerstadt Weilburgs in der Emilia: Bianello und Montezane, 15 km von ihrer Hauptburg Canossa entfernt. Das Geschlecht der Canusiner entfaltete seine Herrschaft zwischen Mantua, südlich des Gardasees und Siena in der Toskana im 10. und 11. Jahrhundert. Mit Mathilde von Canossa starb 1115 die Familie aus.

 

Zwischen 1076 und 1115 hat Mathilde ihr Erbe gegenüber dem salischen Recht der männlichen Erbfolge verteidigt. Die Markgräfin unterstützte die Kirchenreform, die ab 1059, und besonders 1076 und 1077, zu Konflikten zwischen den römische Königen und den Reformpäpsten (Investiturstreit) führte.

 

Als Gastgeberin für den Reformpapst Gregor VII. auf ihrer Burg Canossa vermittelte sie zwischen den streitenden Lagern, so dass ihr Verwandter, König Heinrich IV., vom Kirchenbann gelöst wurde. Nach dem Tod des Papstes Gregor VII. 1085 traten erneut Konflikte mit Heinrich IV. auf, die bis 1097 auch zu Kämpfen zwischen Heinrichs und Mathildes Streitkräften führten.

 

Erst mit Heinrich V., der im Jahr 1111 Mathildes Gast auf der Burg Bianello in Quattro-Castella war, normalisierten sich die Beziehungen. In den letzten 10 Jahren vor ihrem Tod versuchte Mathilde, durch Schenkungen an Kirchen und Klöster (z.B. San Benedetto sul Po – Polirone, 1007 von Mathildes Großvater gegründet) ihre Herrschaft zu stabilisieren. Sie stiftete zahlreiche Kunstwerke und förderte vor allem die geistliche Literatur in Norditalien. Mathilde wurde 1115 im Kloster Polirone begraben und erhielt 1644 als erste Frau ein von der Werkstatt Lorenzo Berninis geschaffenes Grabmal in der Peterskirche in Rom.

 

An das Treffen des Königs Heinrich V. mit der Markgräfin auf der Burg Bianello, die im Jahr 2000 von der Gemeinde Quattro-Castella erworbern wurde, erinnert das seit 1955 in Quattro-Castella gefeierte Mathildenfest. (wr/cr)

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