Unter dem Thema "Unser Weilburger Wald – ein Ort der Werte" zeigt eine Ausstellung im Foyer der Kreissparkasse Weilburg beispielhaft besondere Schönheiten des heimischen Waldes sowie verschiedene Baumveteranen und geheimnisvolle Vorgänge der Natur…
Lesen Sie den ganzen Text unter dem folgenden Link:
Der Wert des Waldes
13.09.2012
Unter dem Thema "Unser Weilburger Wald – ein Ort der Werte" zeigt eine Ausstellung im
Foyer der Kreissparkasse Weilburg beispielhaft besondere Schönheiten des heimischen Waldes sowie verschiedene Baumveteranen und geheimnisvolle Vorgänge der Natur.
Neben der "Baumscheibe" einer 300-jährigen Eiche, die vor einigen Jahren vom Sturm
gefällt wurde, unterhielten sich Dr. Gisbert Backhaus und Bildautor Volker Vömel (v. re.) mit dem Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung, dem Leitenden Forstbeamten i. R. Gustav Adolf Petersen und
Forstamtsleiter Werner Wernecke. Foto: Horz
Weilburg. Bei Eröffnung der Wald-Ausstellung gingen der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Stefan Hastrich, und
Bürgermeister Hans-Peter Schick auf die Bedeutung des Waldes für Weilburg und die Region ein. Der Wald sei die "grüne Lunge" der Stadt, so Hastrich. Der Bürgermeister beglückwünschte den
Geschichtsverein zu dieser Arbeit, die dem Betrachter den Wald in seiner Vielfalt näherbringe. Der Wald sei eine Quelle, die in Weilburg auf vielfältige Art sprudele, er habe Bedeutung für Alt
und Jung, vom Waldspaziergang bis zur Waldpädagogik, bei der Kinder gerne lernten.
Als ehemaliger Leiter des Forstamtes Weilburg ein Mann vom Fach, erläuterte der Vereinsvorsitzende Prof. Dr. Gisbert Backhaus die Schwerpunkte der Ausstellung. Eine eindrucksvolle Luftbildaufnahme von Weilburg zeige die landschaftlichen Schönheit Weilburgs. Die Kernstadt sei ein Musterbeispiel für eine gelungene Städtebaukunst, die ihre höchste Blüte in der Barockzeit hatte. Weilburg sei in drei Rahmungen gegliedert. Die mittelalterliche Stadtmauer bildete den ersten Rahmen mit heutigen Resten in der Vorstadt, in der Mauerstraße und in der Gartenstraße. Einen zweiten Rahmen bildeten die steilen Felswände südlich der Lahn beim Hausley und Kanapee mit der ehrwürdigen Lindenallee, angelegt von Graf Johann-Ernst zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die dritte und gewaltigste Rahmung stellten die Wälder von Taunus und Westerwald mit der Lahn als Grenze dar, die sich kreisförmig anschließen und das Stadtbild bereichern.
Über 50 Prozent des deutschen Waldes seien in Privatbesitz, in der Weilburger Region sei es nur ein Prozent. Hier dominieren geschichtlich bedingt der Kommunalwald mit 75 Prozent und der Staatswald mit 25 Prozent. In dem Betriebsregulierungswerk der preußischen königlichen Oberförsterei Weilburg für die Jahre 1882–1912 werde eine Waldfläche von rund 175 Hektar Stadtwald nachgewiesen. Seit der kommunalen Gebietsreform mit dem Zusammenschluss von elf Stadtteilen habe der Stadtwald heute eine Gesamtfläche von 1892 Hektar. Hinzu kommen 661 Hektar Staatswald und Domänenstreubesitz und 30 Hektar Kleinprivatwald. Bei einer Waldfläche 2553 Hektar auf einer Gemarkungsfläche von 5740 Hektar seien 44 Prozent mit Wald bestockt. Bei der Vergleichszahl zum Landkreis Limburg-Weilburg mit 35 Prozent gehöre Weilburg zu den waldreichen Regionen.
Backhaus ging auch auf Schutzfunktion und wirtschaftliche Bedeutung des Waldes ein. Er schütze unsere Trinkwasserressourcen und mindere den Klimawandel, indem er Kohlendioxyd binde. Der Wald lade ganzjährig die verstädterten Menschen zur naturnahen Erholung ein. Dem überwiegenden Teil der Jugendlichen sei der Wald fremd. Deshalb sollten Waldkindergärten, Kinderforsthäuser und Jugendwaldheime auch in Zukunft weiter gefördert werden, so der ehemalige Forstamtsleiter. mhz
(Manfred Horz)