Historische Wasserversorgung

Historische Wasserversorgung Weilburg
Prof. Backhaus erklärt das Verbundsystem der drei Becken • Besucher steigen die Treppe ins sechs Meter tiefe, restaurierte Becken hinab, das aus liegenden Basaltsäulen gemauert wurde.

Limburg-Weilburg. - Ziel der Exkursion des AGIl-Teams der Kreisverwaltung Limburg-Weilburg war diesmal die historische Wasserversorgung der Stadt Weilburg. Prof. Dr. Gisbert Backhaus, Vorsitzender des Weilburger Geschichtsvereins, hatte die Leitung übernommen. Fast 40 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten ihm vom Parkplatz des Weilburger Krankenhauses aus.


Dort begann der Aufstieg bis zum ersten Stopp im Wald, wo verschiedene Typen der einstigen und in unterschiedlichen Materialien ausgeführten Rohrleitungen, freigelegt sind. Es handelt sich um die einstige Allendorfer Leitung, die für die Versorgung der Bevölkerung bestimmt war. Das bessere Kaltenborner Wasser, das herrschaftliche Wasser, wurde in einer gesonderten Leitung ins Schloss geführt. Insgesamt gab es drei Quellbereiche auf Westerwälder Seite mit einer Leitungslänge von 22 Kilometern: die Wehrhölzer-, Kaltenborner-, Allendorfer- und Luderwiesen Leitung.


Die Gruppe folgte dann dem einstigen Leitungsverlauf zu den drei Wasserresorvoirs, die im Rahmen des barocken Stadterneuerungsprogramms von Graf Johann Erst (1664-1719) durch Baudirektor Rothweil zu Beginn des 18. Jahrhunderts angelegt wurden und fast 200 Jahre lang in Betrieb waren. Heute findet der Besucher die drei Becken in unterschiedlicher Erhaltungsform vor. Das südliche Becken mit den Abmessungen von 30 x 13 Metern wurde restauriert und kann über eine Stahl-Wendeltreppe begangen werden. Hier hat man auch die einstige Überdachung an einem kleinen Teil symbolisch nachgebaut. Um zu dokumentieren, in welchem Zustand die Anlage vor der Restaurierung [1999 - 2008] vorgefunden wurde, wurde das nördliche Becken dementsprechend belassen und ist mittlerweile durch den Bewuchs nur noch in seinen Umrissen zu erkennen.


Begeistert waren die Besucher nicht nur von den Becken, sondern auch von der Kranenkammer, in der die Leitungen zusammenliefen. Einige Mutige stiegen hinab und wagten ein paar Schritte in dem Tonnengewölbe.


Beim „Abstieg“ wies Prof. Backhaus auf überwachsene und nur für den Kenner noch zu erkennende Relikte der Anlage hin wie ein Gerätehäuschen, wo Reparaturmaterial gelagert wurde - heute ein überwachsener Hügel und Verformungen im Gelände, die den Verlauf der früheren Leitungen erkennen lassen.


Die Tour endete am Kranenturm, dessen wirkliche Funktion nicht ganz gesichert ist. Seine Besteigung bot einen herrlichen Blick auf die Residenzstadt Weilburg und mit den Augen konnten die Besucher dem einstigen, weiteren Verlauf des Wassers über den Ernst-Dienstbach-Steg (ehemalige Kettenbrücke, über die das Wasser weitergeleitet wurde) zur Stadt, zum Schloss, dem Schlossgarten und den Brunnen folgen.


Quelle: www.landkreis-limburg-weilburg.de

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